Vor der Jahrtausendwende war es ein Zeichen von Modernität, die Zukunft im Namen zu haben. Es gab „Video 2000“, sogar Spielhallen und Friseure führten die Zahl im Geschäftsnamen. Kaum war aber der Millennium-Bug verschwunden, war das alles von gestern. Doch jetzt geht es schon wieder los, und zwar ziemlich früh: Im Legespiel „Superstore 3000“ bauen wir die Einkaufsmall der Zukunft.
Die vermittelt, dass die Umstellung vom Individualverkehr auf den ÖPNV Galaxis-weit gescheitert ist. Mit ihren fliegenden Untertassen pendeln Shoppingwillige aller Planeten direkt in unser Einkaufszentrum. Geparkt wird im Untergeschoss (logisch), von dort beamt sich die lauffaule Kundschaft zu einem Eingang, um danach maximal drei Schritte weit zu gehen. Die Herrschaften sind nur zufrieden, wenn sie in ihrer unmittelbaren Umgebung das gesuchte Fachgeschäft finden.
So greifen wir als Mallbetreiber zur Selbsthilfe: Wir öffnen und bauen weiter, während der Betrieb bereits läuft. Dazu legen wir jede Runde ein rechteckiges Plättchen oberhalb unserer Mall-Basis ab. Das zeigt eines der zwölf verschiedenen Geschäfte in drei Farben. Steht ein passender Kunde in einem Eingang in der Nähe, läuft er sofort dort hinein und bleibt hier als Zählkandidat bis zum Spielende.
Neue Geschäfte bekommen wir aus dem blauen Shop-Spender namens „Store-O-Mat 3000“. Die beiden unteren sind gratis, die darüber kosten Geld. Wer gleichfarbige Geschäfte benachbart baut, hat in der Schlusswertung gute Chancen. Wer öfter mal einen roten Eingang wählt, bekommt neue Kunden. Und wer alle Shop-Farben verbaut hat, verbreitert unten die Basis seiner Mall für noch mehr Läden.
Das spielt sich nach kurzem Erklären sehr flott und eingängig. Die Kunststoffspielfiguren sind sehr hübsch. Seinen Reiz zieht „Super Store 3000“ aus den Extras, die wir einbauen können. Es gibt riesige Achterbahnen oder Aquarien, die wir mitten in unser Einkaufsparadies pflanzen, sofern wir die Bedingungen dafür als Erster erfüllen. Das alles muss natürlich von den Anschlüssen passen und sieht dann sehr spektakulär aus.
Das Erstaunlichste: Egal, wie weit die Attraktionen aus unserer sonst Plattenbau-ähnlichen Mall herausragen oder überhängen, meist können wir oberhalb von ihnen weitere Geschäfte und Eingänge anlegen. Es geht immer weiter. Und plötzlich sind die Kunden auch nicht mehr lauffaul. Durchquerte Attraktionen zählen bei den drei Schritten nicht mit, weit entfernte Geschäfte sind so plötzlich „benachbart“. Dank wechselnder Attraktionen und Aufgaben hat „Super Store 3000“ so eine gute Chance, öfter auf den Tisch zu kommen.
„Superstore 3000“ von Rodrigo Rego (Space Cowboys); für 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30-45 Minuten, ca. 38 Euro.
nett Familienspiel
Besprechung mit Rezensionsmuster
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.