Basteln am Paradiesgarten
- Life of the Amazonia

Papageien, Krokodile und Affen als Holzfiguren. Ein 3D-Wasserfall in drei Stufen. Kleine Boote als Ablagen. Und vor uns eine wachsende Landschaft, die uns allein gehört: Beim Könnerspiel „Life of the Amazonia“ will man das Spielmaterial sofort anfassen und mitmachen. Wir basteln uns hier unseren persönlichen Paradiesgarten.

Wir erweitern unsere Landschaft mit großen Legeplättchen. Auf diese platzieren wir Bäume, Wasserblumen und Tiere: Acht verschiedene gibt es, und sie bringen am Ende des Spiels Punkte. Jedes auf seine Art.

Um an die Tiere und das Material zu kommen, benötigen wir die passende Währung. Tiere wollen Nahrung, Wasserblumen Wasser, Bäume wollen Pflanzchips. Am Anfang haben wir von allem nur sehr wenig. Und dazu auch noch Geld. Mit dem können wir bessere Chips der verschiedenen Währungen kaufen.

„Life of the Amazonia“ ist ein sogenannter „Bag-Builder“. Wir haben ein Säckchen mit unserem Material, aus dem wir pro Zug zufällig fünf Chips ziehen. Die verbrauchen wir, dürfen kaum welche für den nächsten Zug aufsparen. Es wäre also gut, wenn diese Chips möglichst hohe Werte hätten, damit wir auch mal ein größeres, punkteträchtiges Tier wie einen Jaguar kaufen können.

Also kaufen wir bessere Chips und verbessern unsere Nachziehchancen, indem wir schlechtere Chips aus unserem Beutel eliminieren. Ausgegebenes Geld landet in unserem Boot und kommt später wieder in unseren Beutel. Wer kriegt seinen privaten Wirtschaftskreislauf am schnellsten ans Laufen, damit seine kleine Urwaldparzelle wächst und gedeiht?

Dafür sind schon einige Regeln zu lernen. Jedes Tier punktet anders: Spechte wollen neben Bäumen sitzen, Frösche an Wasserflächen. Manche Tiere bringen Punkte für Artgenossen in derselben Region. Das Problem ist, dass die anderen diese Tiere ebenfalls wollen, ihr Vorrat ist aber begrenzt. Sobald fünf Tierarten nicht mehr vorrätig sind, endet dieses Aufbauspiel.

Das stetige Sich-Verbessern macht mir Freude. Man kann immer stärkere Züge machen. Das ist gelungen. Allerdings mit maximal drei Spielern, denn die Denkpausen sind hier doch sehr lang. Außerdem kann sich das Spielende etwas hinziehen, wenn niemand passende Tiere stellen kann. Die beeindruckende Ausstattung hat aber auch Schwächen: Die lobenswerterweise aus Pappe bestehenden Materialien sind sehr dünn und anfällig für Beschädigungen. Wer hier öfter spielen will, muss mit seinem Paradies sehr sorgsam umgehen.

„Life of the Amazonia“ von Jamie Bloom (Strohmann Games); für 1-4 Spieler ab 12 Jahren, ca. 60-150 Minuten, ca. 73 Euro.

nett           Könnerspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

Eine ausführlichere Besprechung von mir zu „Life of the Amazonia“ findet sich in der spielbox 4/2025.