Sonne, Mond und Sterne
Luminos

Mit Himmelserscheinungen kennt sich Grafiker Lukas Siegmon aus: Erstmals fiel er mir durch seine gelungene Gestaltung des Spieles „Nova Luna“ auf. Die gefiel auch dem Autor Uwe Rosenberg so gut, dass dieser Siegmon anschließend immer wieder als Grafiker für seine neuen Spiele vorschlug.

Aber Siegmon kann auch ohne Rosenberg: Bei „Luminos“ hantiert er erneut mit Sonne, Mond und Sternen. Und macht aus dem abstrakten Legespiel einen echten Hingucker. Ausgedacht hat sich die nur scheinbar simple Zockerei Kirsten Hiese, Autorin unter anderem von „Kerala“ (Kosmos 2016). Sie lässt uns pro Person ein dunkelblaues, quadratisches Plättchen aus dem Sack ziehen. Reihum wird danach gewählt, welches davon wir in unsere persönliche Auslage legen.

Sobald es uns gelingt, durch Anlegen ein oder mehrere Quadrate bestehend aus vier Plättchen zu bilden, werten wir. Dabei zählt nur das Symbol, das am seltensten innerhalb des Quadrates zu sehen ist. Sehen wir also drei Sterne, zwei Sonnen und vier Monde, ist die Wertung eine Zwei. Diese notieren wir auf unserem eigenen Wertungsblatt in der Spalte für Sonnen. Wir sollten aber alle drei Symbole gleichmäßig werten, denn bei Spielende kommen nur Punkte ins Endergebnis, wenn sie in einer komplett gefüllten Zeile stehen.

Es ist erstaunlich, was das für Knoten in unserem Kopf verursacht. Nicht selten verzählt man sich, weil man an hohen Punktezahlen bastelt und dabei einen mickrigen Mond irgendwo übersieht. Falls gar nichts passt, haben wir drei Extraplättchen: kleine Chips, die je eines der Symbole zeigen. Die darf man auf ein soeben gelegtes Plättchen dazu packen.

So laviert man sich in diesem gar nicht so einfachen Spiel von Wertung zu Wertung. Das ist einerseits eine stille Tüftelei, doch bald schon fuchst es uns, wenn andere ausgiebig punkten, und bei uns nichts zusammen läuft. Auch wenn sich das ruhig spielt, so ist es keineswegs belanglos. Sondern eine hübsche Optimieraufgabe für Zwischendurch, bei der häufig eine Revanche gefordert wird. Vielleicht auch, weil alles so hübsch aussieht.

„Luminos“ von Kirsten Hiese (Schmidt); für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 26 Euro.

Nett           Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

Spieleautorin Kirsten Hiese habe ich im April 2024 in einem Fernseh-Beitrag für die WDR-Sendung „Lokalzeit OWL“ porträtiert.

Eine weitere Besprechung von mir zu „Luminos“ findet sich in der Spielerei 144.

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