Nicht mal 6x6x3 Zentimeter groß sind Mini-Blechdosen der Spielereihe des Schweizer Verlages Game Factory. Sie passen in jede Hosentasche, haben wenig Regeln und bringen reichlich Spielspaß. Mit „Piazza“ ist nun ein vergleichsweise ruhiges Legespiel erschienen.
Dass wir da gemeinsam einen farbenfrohen Platz auf dem Tisch entstehen lassen, kommt thematisch nicht durch. Dazu ist „Piazza“ zu abstrakt. Es gibt vier farbige Sätze mit je zwölf quadratischen Kärtchen, die wir nach und nach ausspielen. Ziel ist es, Punkte dadurch zu machen, dass zwischen unseren Karten möglichst viele anderer Spieler liegen.
Das klingt anfangs einfach: Am Zug spielen wir ein oder zwei unserer drei Handkarten aus, indem wir sie an bereits liegende Kärtchen anlegen. So entsteht langsam ein 8×8 Felder großes Mosaik. Allerdings dürfen gleiche Farben nicht nebeneinander liegen. Gleiches gilt für die sechs Symbole, von denn je eines auf jeder Karte ist. So viel Möglichkeiten beim Anlegen haben wir also nicht. Wer seinen Kartensatz schnell komplett ausspielt, muss am Ende zusehen, wie die anderen noch weiter spielen und punkten. Das ist hübsch ausgedacht.
Trotz aller Tüftelei ist der Glücksanteil hoch: Welche Chancen bietet mir die Auslage? Welche Symbole ziehe ich nach? Klappt alles, kann man mit einem Kärtchen waagerecht als auch senkrecht üppig punkten. Das gelingt vor allem, wenn man das durch geschicktes Spiel vorbereitet – und die anderen die neuralgischen Stellen nicht verstopfen.
So überlegt man hier eine Viertelstunde und wird ordentlich unterhalten. Zu zweit spielt jeder mit gleich zwei Farben, hier hat man mehr Kontrolle über das Spiel. Zu dritt wird die vierte Farbe auf alle Spieler verteilt. Das funktioniert, ist aber ungewöhnlich. Zum Einstieg sollte man daher zu viert spielen.
„Piazza“ ist ein sehr ruhiger Vertreter in der preisgünstigen Spielereihe, in der es mit Knüllern wie dem Memospiel „Gold“ oder dem turbulenten Würfelspiel „Auf die Nüsse“ bereits sehr munter zugegangen ist. An diese beiden kommt es aber nicht heran.
„Piazza“ von Uwe Rapp & Bernhard Lach (Game Factory); für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 6,50 Euro.
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Besprechung mit Rezensionsmuster
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.