55 Karten, kurze Anleitung: Beim Kartenspiel „Quando“ kann man gleich losspielen. Bald kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: Wir haben eine Runde beendet, weil wir glauben, perfekt gespielt zu haben. Und bekommen dann noch Strafpunkte obendrauf!
Es geht darum, die eigenen Karten möglichst bald loszuwerden. Wer bei Spielende noch Punkte auf der Hand hat, bekommt sie als Miese notiert. Reizvoll ist, dass wir nicht wissen, ob jemand anderes noch besser ist als wir, wenn wir eine Runde beenden. Diese Zockerei beschäftigt uns bei „Quando“ über mehrere Partien.
Unsere Handkarten mit den Zahlen von 0 bis 10 werden wir schnell los: Wir dürfen sie als Einzelkarten ausspielen, als „Straße“ mit genau drei aufeinander folgenden Werten oder mehrere mit Karten gleichem Wert. Das Problem ist, dass wir danach immer eine Karte nachziehen müssen. Auf null Punkte kommen wir nur, wenn wir alles ausspielen und eine 0 ziehen.
Das können wir kommen sehen: Die Karten haben auf beiden Seiten Zahlen, der Nachziehstapel ist also offen. Liegt oben eine hohe Zahl, können wir zocken und die Karte umdrehen. Den Wert der Rückseite müssen wir dann aber auf die Hand nehmen. Das kann schief gehen. Aber so können wir uns passende Handkarten zusammenstellen.
Kribbelig wird es kurz vor Schluss: Kommt jemand auf null Punkte? Meist nicht. Schluss machen können wir aber auch, indem wir auf unseren Zug verzichten und klopfen. Dann ist jeder andere noch einmal dran. Haben wir jetzt die wenigsten Minuspunkte, gehen wir mit null Punkten aus der Partie. Stimmt das aber nicht, bekommen wir noch fünf Strafpunkte dazu.
Es ist pure Zockerei, wann wir bei „Quando“ klopfen. Das kann gut gehen. In größerer Runde klappt das aber meist nicht. Denn es gibt noch eine besondere Regel: Spielt jemand einen Zahlendrilling aus, muss jeder eine 0 auf seiner Hand umdrehen. Wer keine hat, zieht eine zusätzliche Karte. Auch derjenige, der bereits geklopft hat!
Das führt zu Emotionen und Gelächter, die Schadenfreude ist groß. In größeren Runden kann es aber sehr lange dauern, bis jemand Schluss macht, weil alle auf das perfekte Spiel hoffen. Dann zieht sich „Quando“ doch ein wenig.
„Quando“ von Jannik Walther & Reinhard Staupe (Kendi); für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 14 Euro.
nett 
Familienspiel
Besprechung mit Rezensionsmuster
Eine weitere Besprechung von mir zu „Quando“ findet sich in der Spielerei 144.
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.