Seit einigen Jahren schon sind die sogenannten „Roll- & Write-Spiele“ groß in Mode. Im Gegensatz zu „Kniffel“ wirft hier einer am Tisch die Würfel und alle müssen auf ihrem persönlichen Spielblatt etwas eintragen. Doch wo? Der Titel von „Tüfteln“ beschreibt ziemlich genau, was wir da tun. Nicht immer findet sich eine perfekte Lösung.
Neun Quadrate mit je vier Feldern befinden sich auf unserem Spielblatt, in einigen sind schon Ziffern eingedruckt. Den Rest sollen wir binnen der nächsten 15 Spielzüge füllen. Zwei Würfel werden geworfen, und beide Zahlen müssen wir eintragen: In zwei beliebige weiße Felder oder aber zwei miteinander verbundene blaue.
Ziel ist es, dass die Zahlen innerhalb der Quadrate Sinn für die Schlusswertung ergeben. Es zählen benachbarte Zwillinge, zwei Zwillinge, ein Vierling oder eine Straße. Außerdem gibt es für „Mix“ (wildes Durcheinander) und „Cross“ (zwei diagonal angeordnete Zwillinge) Punkte. Und einen Bonus, wenn man alle Aufgaben mindestens einmal erledigt hat.
Es stellen sich dabei zwei Probleme: Ein Drilling macht ein Quadrat wertlos. Und ein einsamer diagonaler Zwilling auch. Manchmal lässt sich das aber nicht vermeiden. Und damit kommen wir zum Hauptproblem. Wie immer bei diesem Spielegenre ist am Anfang das Blatt leer, später haben wir einen Plan und alles passt prima. Doch dann kommen die letzten Würfelwürfe, wir müssen dumme Ergebnisse eintragen. Und das zerlegt vieles, wenn nicht alles.
Das muss man ertragen können, sonst sorgt diese Art Spiel für Frust. „Tüfteln“ bietet noch eine B-Seite, hier müssen die beiden gewürfelten Zahlen in gleichfarbige Kästchen auf dem Plan eingetragen werden. Was die Sache aber nicht einfacher macht. Es ist eine Variante und doch fühlt sie sich sehr ähnlich an.
Unterm Strich macht „Tüfteln“ nichts sehr viel anders als viele dieser Spiele zuvor. Und das ist das Problem, so man es als solches empfindet: „Tüfteln“ fehlt das Alleinstellungsmerkmal. Wer dieses Genre noch nicht kennt, bekommt hier einen kleinformatigen Absacker, den man gut mit in den Urlaub nehmen kann. Wer aber schon einiges in der Richtung gespielt hat, vermisst das Besondere.
„Tüfteln“ von Jannik Walter & Reinhard Staupe (Kendi); für 1-6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 12 Euro.
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Besprechung mit Rezensionsmuster
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.