Schmilzt in der Hand
Chocolates

Zugegeben: Sich im Hochsommer ein Spiel mit Pralinen vorzunehmen, könnte eine klebrige Sache werden. Doch bei „Chocolates“ ist alles in Ordnung. Die Box sieht aus wie eine Pralinenschachtel, und der Inhalt macht mächtig Appetit. Es muss doch möglich sein herauszufinden, welche Pralinen da verdeckt in der Mitte liegen?

Es gibt die Leckereien mit weißer, dunkler und Vollmilch-Schokolade, nur drei Sorten leuchten pink, pistaziengrün oder goldfarben. Und alle sind sie rund, drei- oder sechseckig. Und so wird ein Spiel draus: 16 der 21 Pralinen liegen verdeckt in der Mitte, als 4×4-Raster. Punkte bekommen wir, wenn wir richtige Tipps abgeben.

Drei offene Tippkarten liegen neben den Pralinen. Wer glaubt, mit dem Nehmen warten zu können, bis eine Vorhersage in der Mitte sicher zutrifft, dem schmilzt das Spiel ziemlich sicher in der Hand. Wir müssen hier zocken und bereits früh zuschlagen, wenn wir glauben, die Vorhersage könnte aufgehen.

Liegen bei Spielende also mindestens zwei runde Pralinen in den Ecken, mehr dreieckige in der linken als in der rechten Hälfte oder drei dunkle Pralinen benachbart im Raster? Vor unserem Spielzug, in dem wir ein Pralinenplättchen aufdecken müssen, dürfen wir eine Tippkarte nehmen. Wir können diese jetzt auch umdrehen, zum Beispiel, weil wir glauben, dass das mit den drei dunklen Pralinen nicht klappen wird. Danach dürfen wir den Tipp aber nicht mehr verändern.

Geht er bei Spielende auf, bekommen wir Punkte. Vorsicht: Falsche Vorhersagen bringen Miese! Außerdem gibt es kleine Nougatwürfel als Bonus für Mutige, die lange verschmähte Tipps nehmen. Eine Partie dauert gerade mal eine Viertelstunde. Immer mehr Pralinen-Plättchen werden dabei aufgedeckt. Bald ist klar, was noch klappt und was nicht. Jetzt schnappen alle nach Tippkarten. Wer die dritte nimmt, läutet das Spielende ein.

Wartet die Gruppe ein wenig und greift nicht von Beginn an nach den Tippkarten, so entwickelt sich „Chocolates“ zu einer hübschen, kurzweiligen Tüftelei, ohne gleich Kopfschmerzen auszulösen. Clever ist, dass die fünf nicht im Raster befindlichen Pralinen am Rand ebenfalls aufgedeckt werden können. So bekommt der Nächste am Tisch eben keine weitere Information. Manchmal sind aber dennoch Rückschlüsse möglich, was nebenan im Raster noch machbar ist.

So kann man kurz vor Schluss zwar einfache Punkte abstauben. Aber eine Revanche wird immer gespielt. Und deshalb ist das ein schönes Häppchen zwischendurch für Menschen mit Spiele-Hunger.

„Chocolates“ von Ségolène & Jean-Paul Monnet (Piatnik); für 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 22 Euro.

Besprechung mit Rezensionsmuster

nett           Familienspiel

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Kommentare:

  1. Auch das Aufdecken eines der Plättchen außerhalb des Rasters ergibt IMMER ein Plus an Information…..

    Super Spiel; bei uns ein Dauerbrenner.

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