Räuber-Rommé mit Holzsteinen
- Bloom

Seit unglaublichen 50 Jahren bereits arbeitet der Stuttgarter Wolfgang Kramer hauptberuflich als Spieleautor. Er ist in allen Genres zuhause, fünfmal gewann er die Auszeichnung „Spiel des Jahres“. Und auch mit 82 gibt es Neues von ihm: Seine „Rummy“-Variante „Bloom“ zeigt, dass Kramer speziell bei Einsteigerspielen ein gutes Händchen hat.

Denn „Bloom“ kann man ohne jede Vorkenntnisse spielen. Es hat wenige, sofort verstandene Regeln und einen hübschen Spannungsbogen. Viele Menschen kennen Spiele wie „Rommé“ oder „Rummikub“. Sie wissen bereits: Entweder lege ich hier passende Zahlenreihen aus, oder ich ziehe neue Steine nach. Und am Ende gibt es Minuspunkte für das, was ich nicht ausgespielt habe

An dieses Grundgerüst hält sich auch „Bloom“, allerdings mit einigen hübschen Details. Es gibt dicke Zahlensteine mit den Werten von 1 bis 100. Dreizehn haben wir – verdeckt für die anderen – vor uns stehen. Ziehen wir neue, bekommen wir bis zu zwei und können dabei auch aus den offenen auf dem Tableau wählen. So bekommen wir hoffentlich schnell Zahlenreihen zusammen.

Alternativ können wir eine Reihe ausspielen: Sie muss mindestens drei aufeinanderfolgende Zahlen haben oder – Achtung, das ist anders! – zwischen zwei Zahlen darf höchstens eine Nummer fehlen. So passt schon schneller etwas zusammen. Außerdem dürfen wir anderen beim Auslegen Steine aus einer ihrer Reihen räubern, wenn sie bei uns hineinpassen. Dafür bekommen wir Punkte. Die meisten ausgespielten Steine bringen einen Punkt, andere bis zu fünf, die 55 sogar sieben. Spielekenner fühlen sich hier an den Kramer-Klassiker „6 nimmt“ erinnert.

Das Rennen um die Punkteplättchen setzt ein, sobald jemand die Nerven verliert, nicht mehr weiter sammelt, sondern ausspielt. Dann ändern auch die anderen die Taktik. Können wir noch alles rechtzeitig auf den Tisch bringen? Denn pro Zug dürfen wir nur eine Reihe auslegen. Können wir woanders noch einen Joker austauschen? Oder legen wir lieber Steine bei anderen dazu, um keine Miesen zu kassieren? „Bloom“ hat alles, um Spannung zu erzeugen. Gespielt werden immer zwei Partien am Stück, dann steht der Sieger fest.

Die dicken Holzsteine sollten aus dem Sack gezogen werden, denn sie sind nicht alle gleich dick und unterschiedlich gut lackiert. Für Spieleprofis ist „Bloom“ eine sehr leichte Fingerübung. Sie sollten aber nicht verkennen, dass dies ein Spiel mit niedriger Hemmschwelle ist, mit dem man nahezu jeden zum Spielen bringen kann. Eine gute Nachricht für „Rommé“- und „Rummy“-Fans.

„Bloom“ von Wolfgang Kramer (Game Factory); für 2-6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 33 Euro.

Nett          Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert