In wenigen Wochen ist Weihnachten – und ein schönes Spiel gehört für viele unter den Tannenbaum. Meist wird es nach der Bescherung gleich ausprobiert. Deshalb ist eine kurze Anleitung wichtig und dass möglichst alle gleich mitmachen können. Mit diesen Geschenktipps für Spiele-Einsteiger klappt das auf jeden Fall.
- Rummikub mit Lücken: Bloom
- Legespiel mit Lavendel: Camargue
- Kartenspiel mit Pfiff: Mojo
- Zockerspiel mit Appetit: ´ne Tüte Chips
- Merkspiel mit Zahlen: Trio
- Ratespiel mit Musik: Hitster Bingo
Rummikub mit Lücken: Bloom
Bei „Bloom“ gibt es dicke Zahlensteine mit den Werten von 1 bis 100. Ziehen wir neue, bekommen wir bis zu zwei. Die können wir auch aus den offen liegenden auf dem Tableau wählen. Oder wir spielen eine Reihe aus: Sie muss mindestens drei aufeinanderfolgende Zahlen haben, zwischen den Zahlen darf höchstens eine Nummer fehlen. So passt schon bald etwas zusammen. Außerdem dürfen wir beim Auslegen anderen Steine aus einer ihrer Reihen stehlen, wenn sie bei uns hineinpassen. Dafür bekommen wir Punktechips. Am Ende zählen Steine, wir nicht untergebracht haben, Minuspunkte. Weshalb wir sie besser in den Reihen anderer unterbringen. „Bloom“ ist spannend und die dicken Holzsteine fassen sich toll an.
„Bloom“ von Wolfgang Kramer (Game Factory); für 2-6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 33 Euro – mehr zum Spiel
Legespiel mit Lavendel: Camargue
So einfach kann Anlegen sein! Bei „Camargue“ lassen wir gemeinsam eine französische Landschaft entstehen: mit Wald und Meer, mit Städten, Getreide- und Lavendelfeldern. Wie herum die Plättchen in die Auslage in die Mitte kommen, zeigt ein kleines Wappen an. Und alle Wege müssen fortgesetzt werden. Wir wollen besser punkten als die anderen. Das klappt, wenn wir eine Lücke für unser Plättchen und benachbart zu ihm möglichst viele gleiche Landschaften finden. Joker gibt es auch: Punktet jemand mit Lavendel oder Getreide besonders gut, spielen wir unseren Arbeiter aus und bekommen die Punkte ebenfalls. Ein hübsches, ruhiges Legespiel, das mit seiner Optik in Urlaubsstimmung versetzt.
„Camargue“ von Timo Diegel (Abacusspiele); für 2-6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 45 Minuten, ca. 27 Euro – mehr zum Spiel
Kartenspiel mit Pfiff: Mojo
Bei „Mojo“ wollen wir so wenige Karten wie möglich übrig behalten. Reihum legen wir eine auf den Ablagestapel. Ist unsere Zahl niedriger als die darunter, passiert nichts. Ist sie höher, ziehen wir eine Karte nach. Ist sie gleich, sind wir nochmals dran. Unsere letzten drei Karten legen wir verdeckt auf den Tisch und decken dann am Zug immer eine auf. Sind alle aufgedeckt, endet eine Runde. Haben wir danach die wenigsten Punkte, ist alles gut. Sonst bekommen wir zehn Miese extra. Doch die anderen spielen einfach weiter, während wir nur noch aufdecken – und verbessern so ihre Kartenhand. Geht das gut? Eine Partie dauert fünf Minuten, nach knapp zwanzig hat jemand zu viele Minuspunkte und es ist Schluss. „Mojo“ liefert Spannung und Emotion ohne viel Grübeln. Deshalb wird es zum Dauerbrenner.
„Mojo“ von Antoni Guillen (Pegasus); für 2-8 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20-30 Minuten, ca. 13,50 Euro – mehr zum Spiel
Zockerspiel mit Appetit: ´ne Tüte Chips
Das Zockerspiel „´ne Tüte Chips“ steckt tatsächlich in einer wieder verschließbaren Chipstüte. Darin befinden sich Spielkarten, Punktemarker und 25 Chips in fünf Farben, also Geschmacksrichtungen. Wir zocken mit Karten darauf, welche Chips nach vier Zügen auf dem Tisch liegen werden. Denn sie werden nacheinander aus der Chipstüte gezogen. Nach jedem Ziehen entscheiden wir, welche unserer Aufgabenkarten wir behalten: Liegen am Ende wohl mehr grüne als rote Chips aus oder keine in lila? Was für uns zählt, bestimmen unsere Karten. Behalten wir zum Schluss die richtigen? Minimale Regeln sorgen hier für reichlich Spannung und Schadenfreude. Dazu kommt die geniale, kompakte Verpackung. „´ne Tüte Chips“ gehört in jede Spielesammlung.
„´ne Tüte Chips“ von Mathieu Aubert und Théo Rivière (Huch); für 2-5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 13 Euro – mehr zum Spiel
Merkspiel mit Zahlen: Trio
Ganze 36 Karten reichen bei „Trio“ aus, um uns in Wallung zu versetzen. Wir sollen Karten mit drei gleichen Zahlen suchen. Die Werte 1 bis 12 sind je dreimal im Spiel. Leider haben wir und unsere Mitspieler sie auf der Hand. Einige liegen verdeckt in der Mitte. Wer drei Trios findet, gewinnt. Wir dürfen nur unsere höchste oder niedrigste Karte ausspielen oder unsere Mitspieler dazu auffordern. Doch entsteht so kein Trio, endet unser Zug, alle nehmen ihre Karten wieder auf die Hand. Hier muss man jede Sekunde wach sein. Wer hat welche Karte gezeigt? Wer hat nach was gefragt? Es wird gezockt und geblufft, was das Zeug hält. Vor „Trio“ muss gewarnt werden: Es bleibt nie bei einer Partie! Meist will man es nur mal kurz spielen – und kann gar nicht wieder aufhören.
„Trio“ von Kaya Miyano (Cocktail Games / Asmodee); für 3-6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 10 Minuten, ca. 15 Euro –mehr zum Spiel
Ratespiel mit Musik: Hitster Bingo
Das Musikspiel „Hitster Bingo“ verbindet das Erraten von Musikstücken mit „Bingo“. Eine flackernde Discokugel gibt den Takt vor: QR-Code einer Karte scannen, das mit Spotify verbundene Smartphone spielt uns 25 Sekunden lang ein Lied vor. Hören wir einen Solo-Künstler oder eine Gruppe? Erraten wir das richtige Jahrzehnt oder auf zwei oder vier Jahre genau das Veröffentlichungsdatum? Dann dürfen wir auf unserer Bingo-Karte ein Feld in der Farbe der Kategorie ankreuzen. Ist eine Reihe, Spalte oder Diagonale komplett, ist eine Partie gewonnen. Das kann recht flott gehen. Die Karten anderer „Hitster“-Editionen kann man problemlos einsetzen. Die Musikauswahl in „Hitster Bingo“ stammt vor allem aus der Zeit von 1980 bis 2010. Eine tolle Spielidee mit vielen musikalischen Erinnerungen.
„Hitster Bingo“ (ohne Autorennennung, Jumbo); für 2-10 Spieler ab 16 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 35 Euro – mehr zum Spiel
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.