Vor zwölf Jahren brachte der Noris-Verlag ein Legespiel mit dicken Bauklötzen heraus. Trotz guter Kritiken verschwand es bald wieder vom Markt. Nun ist „Caro“ wieder da. Der Kleinverlag Franjos spendierte den Klötzen frische Farben und eine erstaunliche Spielhilfe: Mit ihr kann man beinahe spielen, ohne die Anleitung lesen zu müssen.
Probieren wir es doch mal aus: Jeder von uns bekommt je drei Klötze in den Farben rot, gelb, blau und grau und legt sie vor sich ab. Nun wird reihum in der Mitte angelegt – wie, das erklären die Symbole auf der Spielhilfe (siehe Foto unten): Demnach dürfen Klötze gleicher Farbe nicht aneinander gelegt werden. Und höchstens zwei der selben Farbe an den selben Stein. Diagonal darf nicht angelegt werden.
Außerdem dürfen nie mehr als drei Steine der selben Farbe hintereinander in einer Diagonale auftauchen. Das Spielfeld ist auf 6×6 Felder bei zwei Spielern bis hin zu 8×8 bei deren vier begrenzt. Auf der rechten Seite findet sich die Punktewertung: Ein blauer Stein an einem roten bringt zehn Punkte, an einem gelben nur zwei. Und legen wir den dritten und letzten Stein einer Farbe, verdoppeln sich die Punkte.
Bei „Caro“ kann man sich also ganz auf das Spielen konzentrieren und muss nicht mehr viel nachfragen. Etwas Tüftelei ist das – trotz beinahe kindlicher Optik – schon: Wo bekommen wir besonders viele Punkte? Vielleicht auch, weil gleich mehrere Steine benachbart sind, wenn wir in einer Lücke ablegen? Und wenn wir schon nicht viele Punkte sammeln, so wollen wir doch keine Vorlage für den nächsten hinterlassen.
„Caro“ spielt sich locker und leicht. Menschen mit mehr Erfahrung bemängeln allerdings zu Recht, dass meist derjenige gewinnt, der hinter dem unaufmerksamsten Spieler sitzt. Denn wer zu oft einfache Punktechancen geschenkt bekommt, muss diese nur erkennen. Nicht alle mögen das. Am besten spielt sich „Caro“ deshalb, wenn alle ähnlich viel Spielerfahrung haben.
Das muntere Legespiel ermöglicht durch seine kurze Dauer von 15 bis 30 Minuten gleich noch eine Wiederholung. Das Material fasst sich toll an. Und auch die Variante ist sehr hübsch: Dann dienen die Übersichten als Sichtschirme. Nun weiß bald niemand mehr, wer noch welche Farben in seinem Vorrat hat. Dann gibt es für den dritten Stein aber keine doppelten Punkte mehr. Das ist unterm Strich sehr gefällig und eine hübsche kleine Zockerei für zwischendurch.
„Caro“ von Annedore Krebs (Franjos); für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 15-30 Minuten, ca. 25 Euro.
nett Familienspiel
Besprechung mit Rezensionsmuster
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.