Immer diese Eile! Nur noch zwei Jahreszeiten bis zum Winter. Bis dahin soll unser Pilzdorf stehen. Als Fee haben wir reichlich zu tun: Pilze pflanzen oder wachsen lassen, Mana einsammeln und in Siegpunkte umtauschen. Und ganz wichtig: Im Mondlicht von Pilz zu Pilz und durch die Dörfer schwirren. Das Familienspiel „Fairy Ring“ ist ein Hingucker.
Anfangs sieht alles noch betulich aus. Auf unserer persönlichen Wiese sprießt nur ein einsamer, kleiner Pilz, auf dem unsere Fee auch startet. Darunter hantieren wir mit Pilzkarten. Eine legen wir verdeckt aus, weil wir sie ausspielen wollen. Die anderen legen wir bereit, um sie nach der Runde an die Fee links von uns weiter zu reichen.
Und dann geht’s los. An der Reihe decken wir unseren ausgewählten Pilz auf und legen ihn in unser Dorf. Haben wir bereits einen der gleichen Sorte, können wir ihn wachsen lassen. Dann setzt sich unsere Fee im Uhrzeigersinn in Bewegung, hüpft erst über unsere eigenen Pilze und dann über die der Nachbarin links von uns. Nach einer Runde durch alle Dörfer am Tisch kommt sie wieder bei uns an.
Dafür bekommen wir Mana: In unserem Dorf sowieso, doch landen wir bei den Mit-Feen auf einem Pilz, der auch bei uns im Dorf steht, bekommen wir ebenfalls Mana! Das sollten wir bei der Wahl unserer Pilzkarte im Auge haben, denn sie gibt auch vor, wie weit wir ziehen dürfen. Trickreich ist, dass wir nacheinander ziehen und aufdecken. Da alle Pilze pflanzen oder erweitern, kann die Laufstrecke plötzlich anders aussehen als im Moment unserer Planung.
Das machen wir sechsmal, dann gibt es einen neuen Kartensatz mit größeren Zugweiten. Dazu liegen in der Mitte Sonderaufgaben, die wir erfüllen können. Und immer hoffen wir, dass jemand mit seiner Fee bei uns stehen bleiben muss, damit wir ebenfalls Punkte bekommen. Also ist man bei „Fairy Ring“ immer dabei und passt auf, dass einem nichts entgeht.
Nicht einfach ist das Erlernen der Wertungen der Pilze. Es gibt gleich sechs verschiedene mit wohlklingenden Namen wie „Aussichtsturm“, „Luminarium“ oder „Circus Magicus“. Und jeder bringt für etwas anderes Punkte: für die zurückgelegte Zugweite, die Zahl der Glühwürmchen im eigenen Dorf oder die Etagen unseres Turms. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber gemeinsam auch für Jüngere zu bewältigen.
So legen unsere hübschen kleinen Feen im Rausch der Pilze einen ordentlichen Ringelreihen hin, der zwar niedlich aussieht, aber uns doch mehr fordert als wir beim ersten Anblick des niedlichen Materials so dachten. Hier spielen auch erfahrene Zocker gerne mit Einsteigern eine Runde mit. Nach etwas mehr als einer halben Stunde endet der hübsche Rundlauf.
„Fairy Ring“ von Laurence Garnier, Fabien Tanguy (Repos); für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 35 Euro.
nett Familienspiel
Besprechung mit Rezensionsmuster
„Ducksch spielt“, ein Blog von Stefan Ducksch mit wöchentlichen Kritiken/Rezensionen zu Brettspielen und Kartenspielen. Ich schreibe über Kinderspiele, Erwachsenenspiele, Familienspiele, Kennerspiele, Könnerspiele und Expertenspiele. Alle Texte und Bilder (c) Stefan Ducksch 2024.