Vom Winde gelegt
Herbstlaub

Die schönste Phase des Herbstes steht uns jetzt bevor: Die Blätter an den Bäumen ändern ihre Farbe. Noch röhren keine Laubbläser oder verstopfen Blätterklumpen die Dachrinnen und Abflüsse. Wir können uns an dem bunten Spektakel freuen. Im Legespiel „Herbstlaub“ entsteht ein Blätterteppich auf unserem Tisch. Zeit für die Tiere, sich auf den Winter vorzubereiten.

Im Gegensatz zum erwartbaren Blätterwirbel bei Wind und Wetter in den nächsten Wochen ist bei „Herbstlaub“ alles tadellos aufgeräumt. Das liegt an den vielen Pappschachteln im Karton, die das Spielmaterial aufnehmen und sortieren. So geht nichts verloren und es kann schnell losgehen.

Sechs Blätterarten werden sortenrein aufgestapelt. Am Zug spielen wir eine Karte aus und nehmen uns das Blatt der entsprechenden Sorte: Silber- oder Dreispitz-Ahorn, Tulpenbaum oder Seesternbaum. Das versuchen wir so in der Mitte anzulegen, dass es mit Stiel und Blattspitzen möglichst viele andere Blätter berührt. Dafür bekommen wir Belohnungen.

Kontakte an grünen Blättern bringen uns neue Blätterkarten, an orangefarbenen bekommen wir Tierkarten. Für die Berührung eines roten Blattes dürfen wir unsere Pilze wachsen lassen. Braune Blätter lassen unser Eichhörnchen einen Baum hinaufklettern. All diese Schritte helfen uns, Eicheln einzusammeln, die am Spielende zählen.

Das hört sich einfach an, aber wir brauchen ein gutes Augenmaß: Wie passt das aneinander? Wer möglichst viele Kontaktpunkte findet, kommt voran. Auch die Art und Weise, wie die Pilze sprießen, muss man verstanden haben. Schwierig ist es nicht, man braucht halt eine Lernpartie. Dann versteht man auch, wie der Sonnenmarker vorankommt und bei jeder neuen Frostperiode dafür sorgt, dass wir Tiere einer Sorte in den Winterschlaf schicken dürfen.

„Herbstlaub“ ist thematisch sehr schlüssig ausgedacht. Doch wer mit dem Anlegen nicht zurecht kommt, hat hier Probleme. Alle anderen hoffen, passende Karten zu ziehen und dass die Nachbarn uns nicht die besten Anlegeplätze am Laubhaufen in der Mitte blockieren. Ansonsten ist das hübsche Spiel eine sehr ruhige und konzentrierte Angelegenheit. So ruhig, dass man gut hören kann, wie der Wind ums Haus bläst.

„Herbstlaub“ von Tim Eisner (Kobold); für 1-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30-45 Minuten, ca. 40 Euro.

nett          Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

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