Ferngesteuerte Stadtrundfahrt
Word Traveler

Die Urlaubszeit ist fast um. Gut, dass wir auf dem Spieltisch weiter verreisen können. Das originelle Familienspiel „Word Traveler“ nimmt uns in gleich vier Weltstädte mit: nach New York, London, Paris und Tokio. Für jede gibt es einen eigenen Spielplan. Wir sollen in diesem kooperativen Wortspiel für Kombinierer die Gruppe auf unsere Fährte locken.

Wir starten mit unserer Figur mitten auf dem 7×7 Felder großen Stadtplan, für den sich alle entscheiden haben. Jedes Feld zeigt Sehenswürdiges: Gebäude, Ausflugsziele, Menschen oder Speisen. In Runde eins legen wir drei, in Runde zwei fünf Orte fest, die wir nacheinander ansteuern wollen. In unserem „Reisepass“, einer blickdichten Hülle, haben wir eine Anzeige, welcher Ort Punkte bringt, wenn wir ihn erreichen. Auch das ist vom Material sehr gut gelöst.

Zu Beginn einer Runde bekommen wir zehn Karten mit Worten wie rund, erfrischend, lebhaft, fragwürdig, elektrisch oder gefährlich. Möchte ich nach unten zum Riesenrad „London Eye“, so wäre „rund“ ein guter Tipp. Und Big Ben? „Altmodisch“ vielleicht. Oder „nicht aus Plastik“, denn wir dürfen die Begriffs-Karten auf die Rückseite drehen. Und auch mehrere pro Ort verwenden

Dann noch einen Richtungspfeil dazulegen. Haben das alle binnen einer Sanduhrlänge für sich erledigt (Tipp: in den ersten Partien weglassen), wird reihum geschaut, wer wohin möchte. Nun müssen wir den Mund halten und dürfen keine Miene verziehen, wenn die Gruppe über unsere ferngesteuerte Stadtrundfahrt diskutiert. Versteht sie uns? Oder findet sie eher den Abgang zur Tube altmodisch oder die ovale Gherkin rund? Das darf doch nicht wahr sein!

Landet unsere Figur durch die Bewegung der Mitspieler auf Plätzen, für die es Punkte gibt, geht der gemeinsame Anzeiger vor. Wenn wir eine bestimmte Zahl erreichen, bekommen wir Belohnungen. Aber das wird bald Nebensache. Es geht darum, herauszufinden, was sich der Hinweisgeber da wohl gedacht hat. Und das ist eine richtig schöne Spielidee.

Freude macht auch die Ausstattung des Spiels. Der Verlag hat sich die Mühe gemacht, für jede der vier Städte einen „Reiseführer“ zu schreiben, der die auf die Feldern gedruckten Motive erklärt. Das mag für uns in Europa oder den USA nicht nötig erscheinen, dennoch lernen auch wir Neues. Auf dem Tokio-Plan finden wir dafür viel Unbekanntes und sind für die Erläuterungen dankbar. Auch deshalb ist „Word Traveler“ für wortgewandte Reisefans eine Empfehlung.

„Word Traveler“ von Thomas Dagenais-Lespérance (OfficeDog); für 2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30-45 Minuten, ca. 40 Euro.

nett           Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

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