Das Speed-Gefühl
- Subito

Es gibt Spiele-Erfahrungen, die vergisst man nicht. Zum Beispiel 1995, auf der Messe SPIEL in Essen, als mir ein gewisser Karsten Adlung das Tempokartenspiel „Speed“ präsentierte und ich bereits binnen weniger Sekunden gegen ihn verloren hatte. 30 Jahre später, diesen Januar, hatte ich ein Déjà-vu: Auf der Nürnberger Spielwarenmesse durfte ich „Subito“ gegen Carletto-Pressemann Lukas Thiel ausprobieren. Wieder war ich chancenlos. Und fasziniert.

Auch bei „Subito“ geht es rasant zu – aber nicht ganz so rasant wie damals bei „Speed“. Grund ist, dass wir hier unsere Karten nicht nur auf zwei Packen ablegen, sondern an acht Kategorien. Und wir decken auch nichts zu, sondern jeder sammelt seine Karten auf seiner Seite. Ziel ist es, am Ende in den Kategorien besser zu sein als das Gegenüber.

Die Karten zeigen sechs Farben mit sechs Symbolen und sechs Zahlen. Wir bekommen nach dem Mischen einfach die Hälfte davon verdeckt auf die Hand. Dann geht es gleichzeitig los, wir decken die oberste Karte auf, legen sie an eine passende Kategorie und decken erst dann die nächste auf. Späteres Umlegen ist verboten.

Der Clou sind die Kategorien – je schwieriger sie zu erfüllen sind, desto mehr Punkte bekommen wir, wenn wir sie gewinnen. Wenig Zähler gibt es dafür, wenn nur Karten zweier Farben oder dreier Symbole nicht angelegt werden dürfen. Schwieriger wird es, wenn wir eine „Straße“ legen sollen. Oder abwechselnd gerade oder ungerade Zahlenwerte oder zwei frei wählbare Symbole.

Manchmal werden Karten auch verdeckt abgelegt, dann bekommt der Gegner gar nicht mit, welche Werte bei mir liegen. Denn sonst kann ich ja abschätzen, ob ich noch an eine Kategorie eine Karte anlegen mag, wenn der andere da schon meilenweit enteilt ist. Sobald jemand seine letzte Handkarte abspielt, ist sofort Schluss. Nun wird nicht nur kontrolliert, wer in welcher Kategorie am besten ist. Man sollte auch darauf schauen, ob die richtigen Karten abgelegt wurden. Patzt einer, freut sich der andere. Nach drei Runden, gewinnt der mit dem insgesamt besten Ergebnis.

Das spielt sich schnell und hektisch, aber nicht zu sehr. Zu zweit ist es eine spannende Sache, zu dritt aber nicht so empfehlenswert. Denn die Doppelpartner müssen abwechselnd spielen – da ist der Einzelspieler immer schneller. Man kann das auch zu viert probieren, wenn beide Teams ähnlich flott sind. Mit gefällt „Subito“ als Duell aber deutlich besser. Und dank der doppelseitig bedruckten Aufgabenkarten ist die Auslage jedes Mal anders. Für ein paar schnelle Partien zwischendurch ist also immer Zeit.

„Subito“ von Günter Burkhardt (Game Factory); für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 12 Euro.

nett              Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster