Schirme schubsen
- Umbrella

Natürlich ist „Umbrella“ ein abstraktes Spiel. Wir schieben Marker in vier Farben in ein Raster, um passende Formationen zu bilden. Nur ließe sich das ohne Thema nicht so gut verkaufen. Die Idee des Verlages, die Bewegungen auf dem Plan in einen Tanz der Regenschirme zu verwandeln, ist jedenfalls clever. Und es sieht auch noch hübsch aus.

Vor jedem von uns liegt ein Tableau mit vier mal vier Feldern, darauf anfangs jeweils vier Marker in den Farben rot, blau, grün und gelb. Drumherum: vier Zebrastreifen. Kleinere Tableaus verbinden uns über weitere Zebrastreifen mit unserem rechten und linken Sitznachbarn . Die Regenschirme darauf teilen wir uns. In der Mitte liegt ein auch großer Überweg, von dem sich alle am Tisch bedienen. Und der kleine unterhalb unseres Tableaus, den haben wir exklusiv.

An der Reihe wählen wir einen Schirm von einem der Fußgängerüberwege und schieben ihn exakt von dieser Seite aus in unser Tableau, so ähnlich wie beim „Ver-rückten Labyrinth“. Auf der anderen Seite kommt dafür ein anderer Schirm heraus, den legen wir also auf den gegenüberliegenden Zebrastreifen. Das machen wir, weil wir bestimmte Aufgaben lösen müssen.

Oben auf unserem Tableau liegen anfangs zwei, später auch mehr Aufgabenplättchen, die besagen, in welcher Formation gleichfarbige Schirme in unserem 4×4-Raster liegen sollen. Haben wir das geschafft, setzen wir einen Marker auf die passende Farbe unserer Zählleiste. Dafür gibt es Punkte. Füllen wir so einen kompletten Wertungsabschnitt, gibt es einen ordentlichen Bonus. Das erfolgreich bearbeitete Aufgabenplättchen reichen wir an unseren linken Nachbarn weiter.

War es unser Letztes, endet das Spiel. Das sollte man aber vermeiden, wenn man bei der Schlusswertung nicht vorn liegt. Also besser noch etwas weiterspielen und optimieren. Jeder Schirm auf unserem individuellen Zebrastreifen unten bringt am Ende einen Minuspunkt. Ist er aber leer geräumt, gibt es zwei Pluspunkte. Das hinzubekommen ist nicht so einfach, denn meist hat man nicht die passenden Farben vorrätig.

Was hier auf den ersten Blick einfach aussieht, ist schon ein wenig vertrackt. Was ist der kürzeste Weg mit den wenigsten Aktionen, um die nächste Aufgabe zu schaffen? Nicht allen gelingt es in diesem Familienspiel bereits in der ersten Partie zu verstehen, wie sie die Schirme wandern lassen müssen. Aber das Material ist groß, bunt und fasst sich gut an. Man möchte mitspielen bei diesem Tanz der Regenschirme. Und deshalb ist das für Zwischendurch auch in Ordnung.

„Umbrella“ von Flavien & Benoit Turpin (Huch); für 1-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 33 Euro.

nett   Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

Ein Kommentar zu “Schirme schubsen
- Umbrella

  1. Gehe bei der Note mit, bin mir bei der Komplexitätsklasse aber nicht sicher, ob Umbrella wirklich ein Familienspiel ist.

    Ja, die Regeln sind elegant und schnell aufzufassen, aber die Aufgabe selbst ist erheblich anspruchsvoller als sie aussieht. Man fühlt sich zuerst an das „Verrückte Labyrinth“ erinnert, aber in „Umbrella“ ist es deutlich schwerer, die richtige Reihenfolge an Schiebeaktionen zu finden. Wer sich da verdaddelt, verliert schnell mehrere Züge Tempo und hinkt dann hinterher.

    Trotzdem: ein gutes und zudem hübsches Spiel.

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