Nur ein Wort
- Komm zum Punkt

Es ist eine der Überraschungen des Spielejahres 2025: Das kooperative Wort-Assoziationsspiel „Komm zum Punkt“. Der Verlag Denkriesen ist bislang eher für einfache oder feucht-fröhliche Spiele bekannt, die Spielesammler kaum interessieren. Doch die neuste Rechnung ging auf: Für „Komm zum Punkt“ sind mit Ralf zur Linde und Klaus-Jürgen Wrede zwei bekannte Autoren verantwortlich. Und ihr Spiel ist gelungen.

Eigentlich stecken in der Box nur eine Sanduhr und knapp 80 Karten. Auf ihnen stehen sechs Begriffe. Allen bis auf einem am Tisch wird die aktuelle Karte gezeigt. Der nennt eine Zahl, zum Beispiel die 1, und alle wissen, es geht um den Begriff mit der 1, auf unserem Bild: „Leder“. Der Ahnungslose beginnt einen Satz mit dem Wort auf der Startkarte: „Damit“. Alle anderen sagen nun reihum ein Wort. So werden immer wieder aufs Neue ganze Sätze gebildet.

Der Ahnungslose spielt mit und sagt ein Wort, wenn er dran ist. Die anderen versuchen, den Satz so zu bilden, dass der Startspieler eine Idee bekommt, welches Wort die Lösung ist. Nun darf er es aber nicht einfach sagen, es sei denn, man spielt die leichtere Variante mit dem Klopfen. Stattdessen muss der Satz weiter so gedrechselt werden, dass der Startspieler an der Reihe ist und die Lösung auch syntaktisch korrekt sagen darf.

Beispiel: „Damit – schützt – sich -Crocodile – Dundee – Punkt – Mit – einem – Hut – aus – Leder. “ Klappt das binnen zweieinhalb Minuten, bevor also die Sanduhr abgelaufen ist, gewinnt die Gruppe eine Karte und damit einen Punkt. Die Anleitung empfiehlt, acht Runden zu spielen und das Ergebnis dann zu bewerten. Das ist bald schon allen völlig egal. Jeder am Tisch will mal raten.

Es ist absolut erstaunlich, zu welchen Denkkapriolen „Komm zum Punkt“ anregt. Wenn allerdings Wortartisten am Tisch unmotiviert und sinnfrei Begriffe wie „Fußpilz“ oder „Märchenwald“ ins Satzgefüge einflechten, bricht jede Runde zusammen – in gleichen Teilen vor Lachen und körperlichen Schmerzen. Schade, dass der Ahnungslose vorübergehend nicht mitlachen kann. Aber es ist witzig, wenn allen klar ist, was los ist, und alle bibbern, dass er es endlich verstanden hat. Das ist mit ganz wenig Mitteln eine tolle Beschäftigung für Sprachgewandte, die wegen der kleinen Schachtel in jeden Rucksack passt.

„Komm zum Punkt“ von Ralf zur Linde & Klaus-Jürgen Wrede (Denkriesen); für 2-6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 15 Euro.

nett          Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster

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