Das Meer auffüllen
- Strandgut

Zum Sommerbeginn ist es jetzt an der Zeit, hier etwas Urlaubsstimmung zu verbreiten. Man nehme dazu das Säckchen des Spieles „Strandgut“ in die Hand. Darin 70 dicke, beidseitig bedruckte Holzscheiben: das Strandgut. So, wie wir an der Nordsee vielleicht mit den Füßen etwas aus dem Sand scharren, so wühlen wir bei diesem Familienspiel mit der Hand in dem Beutel.

Die gezogene Scheibe schauen wir uns an und überlegen, was wir damit tun. Meist ist eine Seite blau, das bedeutet „Wasser“. Wir können die Scheibe jetzt ins Meer, also in die Mitte auf dem Tisch legen. So sammeln sich dort Asseln, Muscheln oder Krabben. Und wir dürfen danach noch ein weiteres Plättchen ziehen. Immer weiter, so lange wir das Meer damit auffüllen.

Oder aber wir nutzen die andere, die weiße Strand-Seite einer Scheibe, legen sie vor uns ab und beenden damit unseren Zug. Vorher dürfen wir aber noch Beute machen: Ein Strandläufer pickt Asseln aus dem Meer, für jedes eigene Küstensymbol bekommen wir eine Muschel, für jeden zweiten Felsen angeln wir alle Krabben aus der Mitte.

Es gilt, die meisten Holzscheiben zu besitzen, wenn jemand die letzte davon aus dem Sack zieht. Das geschieht oft sehr plötzlich, vor allem, wenn man in größerer Runde spielt. Dann wird noch das restliche Meer „verteilt“ an diejenigen, die die meisten Scheiben mit Wellen vor sich ausliegen haben.

Bei „Strandgut“ muss man stets entscheiden, ob man aufhört und Brauchbares nimmt. Oder ob man das Meer weiter mit Beute anfüttert und danach vielleicht eine Scheibe zieht, die einem nicht so viel einbringt. Dann hat man den anderen eine schöne Vorlage geliefert. Das ist in der Summe recht einfach, auch wenn die sieben Symbole und ihre Wechselwirkungen erst einmal verstanden werden müssen.

Dann teilt sich die Freude in der Gruppe: Profis finden das recht übersichtlich, sie lockt nicht die große Beute zum Schluss oder die Idee, anderen eine Krabbe abjagen zu können. Menschen, die seltener spielen, freuen sich deutlich mehr über das tolle Material, das auch zuhause einfach Urlaubsflair verbreitet. Das stabile Säckchen kann man überall mit hinnehmen – für eine kleine Partie zwischendurch.

„Strandgut“ von Bryan Burgoyne (Edition Spielwiese); für 1-5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 24 Euro.

nett            Familienspiel

Besprechung mit Rezensionsmuster